Neues(?) aus Unterrabnitz-Schwendgraben
Ganz so neu ist es nicht.
Wir kennen das aus den sogenannten „Bananenrepubliken“: der Machthaber kann eine Niederlage nicht akzeptieren, und nachdem Demokratie ohnehin nur eine Spinnerei der Ex-Kolonialisten ist, werden Wahlen dahingehend manipuliert, dass das Ergebnis ein berechenbares bleibt.
Neu ist, dass wir ähnliches nun auch über das Burgenland denken müssen: der Bürgermeister von Unterrabnitz-Schwendgraben hat Wahlkarten gefälscht und es ganz offen zugegeben. Einen Rücktritt hat er halbherzig in Aussicht gestellt, noch einige Tage zugewartet.
Gestern nun hat im der ÖVP-Gemeinderat einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Der Bürgermeister und anerkannte Wahlfälscher Wilhelm Heissenberger ist zwar noch nicht vom Rücktritt zurückgetreten, will sich aber auch auf keinen genauen Zeitpunkt festlegen, sprich, auf unbestimmte Zeit doch noch im Amt bleiben. „Er habe immer noch Verantwortung als Bürgermeister der mittelburgenländischen Gemeinde und schließe daher weiterhin aus, sein Amt derweilen ruhend zu stellen.“, vermeldet der OnlineStandard.
Außerdem habe er die letzten Tage von überall her Zuspruch bekommen. Wie darf man sich diesen Zuspruch vorstellen? Bedankten sich die Leute bei ihm, weil sie hinkünftig nicht mehr selber wählen gehen müssen, sondern der Bürgermeister das gleich selbst besorgt? Neuer Rundumservice? Das Bürgermeisteramt als One-Stop-Shop?
Es würde mich nicht wundern. Auch wenn Österreich im Herzen des modernen Europas liegt: unsere Demokratie ist eine noch sehr junge. Gerade mal 54 Jahre alt. Selbst jene der Inder ist um einige Jahre älter – wobei die Inder immerhin für sich in Anspruch nehmen können, selbst jahrelang dafür gekämpft zu haben.
Die Österreicher hingegen haben hingebungsvoll für die Aufrechterhaltung der Nazidiktatur gestritten, getötet und geblutet. Die Demokratie war die Krot die wir anschließend schlucken mussten, um die Russen loszuwerden, eine Spinnerei der Alliierten, der man halt aus der Position des Verlierers, pardon, „ersten Opfers“ natürlich, nachgeben musste. Gekämpft haben wir für was anderes.
Somit konnte unsere Freiheit, unsere Republik und die demokratische Grundverfassung niemals jene Mythenumrankung aufweisen, die andere Nationen für ihre Freiheiten besitzen. Unsere Mythen ranken sich darum, weshalb wir unsere Söhne letztendlich doch für was wichtiges geopfert haben.
Demokratie ist es nicht wert, wozu auch – die da oben machen doch immer, was sie wollen, während der kleine Mann ohnmächtig zuschauen muss. Im vorliegenden Fall werden die kleinen Männer und Frauen sogar noch als Gratulatanten ins Gemeindeamt zitiert. Am Ende steht regelmäßig ein „Wir lassen uns von denen nix vorschreiben“. Und da schaut er auch schon wieder heraus, der alte Trotz der Verlierer, mistrauisch gegen die Geschenke der Sieger. Weil: wenn es von den Siegern kommt, dann stimmt doch was nicht mit dem Geschenk Demokratie, das haben die doch nur gemacht, um uns zu ewigen Verlierern zu stempeln. Demokratie als Zeichen von Schwäche, während die vollmundigen Führer als Zeichen von Stärke fungieren.
Heute ist Gemeinderatswahl in Wien. Wir werden sehen, ob die Affaire im Burgenland Auswirkungen hat. Zu befürchten ist: gar keine.
In diesem Land ist sowas eben keine Affaire.
Wir kennen das aus den sogenannten „Bananenrepubliken“: der Machthaber kann eine Niederlage nicht akzeptieren, und nachdem Demokratie ohnehin nur eine Spinnerei der Ex-Kolonialisten ist, werden Wahlen dahingehend manipuliert, dass das Ergebnis ein berechenbares bleibt.
Neu ist, dass wir ähnliches nun auch über das Burgenland denken müssen: der Bürgermeister von Unterrabnitz-Schwendgraben hat Wahlkarten gefälscht und es ganz offen zugegeben. Einen Rücktritt hat er halbherzig in Aussicht gestellt, noch einige Tage zugewartet.
Gestern nun hat im der ÖVP-Gemeinderat einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Der Bürgermeister und anerkannte Wahlfälscher Wilhelm Heissenberger ist zwar noch nicht vom Rücktritt zurückgetreten, will sich aber auch auf keinen genauen Zeitpunkt festlegen, sprich, auf unbestimmte Zeit doch noch im Amt bleiben. „Er habe immer noch Verantwortung als Bürgermeister der mittelburgenländischen Gemeinde und schließe daher weiterhin aus, sein Amt derweilen ruhend zu stellen.“, vermeldet der OnlineStandard.
Außerdem habe er die letzten Tage von überall her Zuspruch bekommen. Wie darf man sich diesen Zuspruch vorstellen? Bedankten sich die Leute bei ihm, weil sie hinkünftig nicht mehr selber wählen gehen müssen, sondern der Bürgermeister das gleich selbst besorgt? Neuer Rundumservice? Das Bürgermeisteramt als One-Stop-Shop?
Es würde mich nicht wundern. Auch wenn Österreich im Herzen des modernen Europas liegt: unsere Demokratie ist eine noch sehr junge. Gerade mal 54 Jahre alt. Selbst jene der Inder ist um einige Jahre älter – wobei die Inder immerhin für sich in Anspruch nehmen können, selbst jahrelang dafür gekämpft zu haben.
Die Österreicher hingegen haben hingebungsvoll für die Aufrechterhaltung der Nazidiktatur gestritten, getötet und geblutet. Die Demokratie war die Krot die wir anschließend schlucken mussten, um die Russen loszuwerden, eine Spinnerei der Alliierten, der man halt aus der Position des Verlierers, pardon, „ersten Opfers“ natürlich, nachgeben musste. Gekämpft haben wir für was anderes.
Somit konnte unsere Freiheit, unsere Republik und die demokratische Grundverfassung niemals jene Mythenumrankung aufweisen, die andere Nationen für ihre Freiheiten besitzen. Unsere Mythen ranken sich darum, weshalb wir unsere Söhne letztendlich doch für was wichtiges geopfert haben.
Demokratie ist es nicht wert, wozu auch – die da oben machen doch immer, was sie wollen, während der kleine Mann ohnmächtig zuschauen muss. Im vorliegenden Fall werden die kleinen Männer und Frauen sogar noch als Gratulatanten ins Gemeindeamt zitiert. Am Ende steht regelmäßig ein „Wir lassen uns von denen nix vorschreiben“. Und da schaut er auch schon wieder heraus, der alte Trotz der Verlierer, mistrauisch gegen die Geschenke der Sieger. Weil: wenn es von den Siegern kommt, dann stimmt doch was nicht mit dem Geschenk Demokratie, das haben die doch nur gemacht, um uns zu ewigen Verlierern zu stempeln. Demokratie als Zeichen von Schwäche, während die vollmundigen Führer als Zeichen von Stärke fungieren.
Heute ist Gemeinderatswahl in Wien. Wir werden sehen, ob die Affaire im Burgenland Auswirkungen hat. Zu befürchten ist: gar keine.
In diesem Land ist sowas eben keine Affaire.
messingherz - 10. Okt, 11:24