Nachtbuch

Mittwoch, 13. Juli 2011

Spitzbergen

Die Tage ziehen dahin, wie hochfliegende Zugvögel, die herbstens gen Süden ziehen. Ich blicke ihnen nach, und denke mir, dass ich kein Zugvogel bin. Gut so, ich hätte jetzt keine Energie für so eine lange Reise. Das Leben, so sieht es der romantische Blick, das Leben könnte eine Reise sein. Die meisten... weiterlesen

Samstag, 10. Januar 2009

Die Antwort

Die Nacht kann nicht mehr lange dauern. Heute ist mir eine Glühbirne ausgefallen. Ich habe sie mit einer Energiesparlampe ersetzt, und nun leuchtet meine stille Kammer in einem seltsamen grünlichen Licht. Die Gespenster sind etwas irritiert. Aber das sind sie ohnehin. Sie sind es nicht gewohnt, dass... weiterlesen

Dienstag, 23. Dezember 2008

Wintersonnwende

Meine Tage enden im Morgengrauen und beginnen in der Abenddämmerung. Ich bin nun sozusagen am Fuße der Nacht, an ihrem Nadir angelangt. Ganz hat sie mich verschlungen. Ab dieser Nacht werden die Nächte wieder kürzer und die Morgen länger. Schritt für Schritt werde ich mich wieder dem Licht und ihren... weiterlesen

Dienstag, 4. November 2008

Sowohl Entweder als auch Oder

Wieder eine Nacht. Nicht die erste, nicht die letzte. Eine von vielen. Oder nur eine einzige immer wieder kehrende. Wir sehen in der Nacht die Abwesenheit von Tag, oder genauer: die Abwesenheit von Sonne. Die Nacht wird als das gesehen, was sie nicht ist, nämlich Tag. Ein Nachtbuch ist in diesem Sinne... weiterlesen

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Von Herrschern und Dienern

" ... Ich glaube ohnehin, dass die Persönlichkeit in der Einsamkeit und im Elend besser gedeiht, wenn es selbstgewählt ist ..." Diesen Satz schrieb in einem vorigen Eintrag. So leicht hingeworfen war er, wenig durchdacht. Das Durchdenken kam erst später. Wie oft habe ich über die Gedankenlosigkeit... weiterlesen

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Von der Macht

Beim früheren Nächtebuchschreiben war mir immer klar, dass das niemand lesen wird. Und wenn doch, wird er es nie zugeben, denn er muss es sich auf unredliche Art besorgt haben. Wenn man das ganze aber so schreibt, dass es andere lesen können, ist das was anderes. Etwas völlig anderes. Da gibt es diesen... weiterlesen

Dienstag, 28. Oktober 2008

Nachtbuch

Kein Tagebuch. Ich schreibe nicht bei Tag. Bei Licht fällt mir nichts ein, da bin ich zu abgelenkt. Ich schreibe auch wenig darüber, was mir so täglich passiert. Dazu ist mein Leben einfach zu langweilig. Mir jedenfalls. Ich schreibe eher über das, was nicht ist, aber sein sollte. Oder keinesfalls passieren... weiterlesen

Freitag, 17. Oktober 2008

Vom Auffinden des Weges

Die Nacht hat ein Gefälle bekommen. Sie steht nicht mehr wie ein stiller, tiefer Teich im nebelverhangenen Wald. Sie wartet. Ein leichter Wind durchweht sie, und bringt Bewegung in die Finsternis, als wäre sie von unsichtbaren Fäden durchzogen und irgend jemand - größerer als ich - zöge daran. Die Gespenster... weiterlesen

Dienstag, 14. Oktober 2008

Vom Wesen der Gespenster

Jede Nacht hält sich für die Nacht der Nächte. Als gäbe es nur eine Nacht und nicht derer unzählige. Alles, ausnahmslos alles, drängt sich in diese eine Finsternis, anstatt sich wie zivilisierte Schulkinder in eine Reihe zu stellen, sich an den Händen zu halten und geduldig zu warten, bis die Schulglocke... weiterlesen

Sonntag, 12. Oktober 2008

Gespenster verjagen

Nun ist die Zeit, wo die Gespenster aus dem Schatten der Nacht treten. Wenn ich zulange auf die leise Bewegung im Halbdunkel achte, gar auf sie starre, so werden aus den Schemen Fratzen. Bereits als kleines Kind wusste ich das: wenn man zu sehr an Gespenster denkt, kommen sie. Ein Medium versicherte... weiterlesen


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